„Noch ist nichts verloren“
SPD-Sommerstammtisch diskutiert Tarifflucht der WMF GmbH
Beim ersten SPD-Sommerstammtisch im Cafe im Grünen war die Tarifflucht der WMF GmbH das beherrschende Thema.
Thomas Thunig, Vertrauensmann und Vertrauenskörperleiter bei der WMF, berichtete, dass die abgespaltenen GmbHs
zum Jahresende den Tarifvertrag gekündigt haben.
„Einen solchen Vertrauensbruch gegenüber der Belegschaft habe ich noch nie erlebt“, so Thunig.
Er machte klar, dass die IG Metall diesen Angriff auf bewährte Standards nicht kampflos hinnehmen werde:
„Die einstigen WMF-Betriebe müssen sich auf Gegenwehr einstellen.“ Thunig rief die Belegschaft dazu auf,
sich bei den kommenden Aktionen geschlossen an die Seite der Vertrauensleute und der IG Metall zu stellen.
„Noch ist nichts verloren – aber wir müssen zusammenstehen, wenn es darauf ankommt.“
Zusätzlich berichtete er, dass ein Werk in China kurz davorstehe, Kaffeemaschinen zu produzieren – eine Nachricht,
die in der Geislinger Fertigung für erhebliche Unruhe sorgt.
Der Stammtisch hatte eigentlich das Thema „Tariftreue bei öffentlichen Aufträgen“.
Der Referent Dr. Peter Schadt vom DGB musste allerdings kurzfristig zu den kurzfristig anberaumten Tarif-
verhandlungen beim Dönerspießhersteller Birtat, so dass kurzfristig das Thema umgestellt wurde.
Die Anwesenden zeigten sich von den Vorgängen bei der WMF betroffen. Sollte es so kommen,
so der SPD-Gemeinderat und ehemalige Betriebsrat Jürgen Peters, würden das für die Beschäftigten
der abgespaltenen Betriebe monatlich einige 100 € weniger Lohn bedeuten.
Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Geislinger Gemeinderat Thomas Reiff stellte die Auswirkungen auf die Stadt
und deren Einzelhandel in den Mittelpunkt seiner Ausführungen.
“Weniger Lohn bedeutet eine geringere Kaufkraft in der Stadt und im Umland“, so Reiff. Die SPD Geislingen erklärt
sich mit der Belegschaft der verschiedenen WMF Betriebe solidarisch und wünscht dem Betriebsrat und der IG Metall
viel Erfolg bei den Verhandlungen.
Bericht: Thomas Reiff Vorsitzender